Vertrauen – So hilft es Dir in wirklich schweren Situationen
von Martina Eyth -
Hast Du schon mal von den Trümmerfrauen gehört? Als Trümmerfrauen werden die Frauen bezeichnet, die nach dem zweiten Weltkrieg wertvolle Dienste geleistet haben. Sie haben in deutschen und auch in österreichischen Städten dabei geholfen, die zerbombten Gebäude von Trümmern zu befreien, damit sie wieder aufgebaut werden konnten.
Mir geht es in diesen Zeilen um eine ganz besondere Qualität, die diese Frauen gelebt haben, nämlich das Vertrauen. Sie hatten das Vertrauen, dass sie die teilweise schweren Trümmer transportieren konnten. Sie haben nicht weinend und hilflos dagesessen, sie haben angepackt Wobei sie zur damaligen Zeit allen Grund gehabt hätten zu weinen, haben sie angepackt.
Möglicherweise hat jeder Trümmer, den sie beiseite geschafft haben, ihnen das Vertrauen geschenkt, dass sie weitere Trümmer bewegen können. Genau das ist eine Facette des Vertrauens, die ich Dir auch wünsche. Das Vertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten.
Du hast schon so Vieles geschafft – ist Dein Vertrauen dadurch gewachsen?
Magst Du Dir die Zeit nehmen und auf Dein Leben blicken? Mache Dir doch für einen Moment bewusst, was Du schon alles geschafft hast. Wie viel Du schon gemeistert hast. Was Du schon alles hinter Dich gebracht hast, von dem Du gar nicht gedacht hättest, dass Du es kannst. Genau das sind die Dinge, die Dein Vertrauen ausdehnen können, vorausgesetzt, sie sind Dir bewusst.
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, in die eigene Kraft, der Mut, über Dich hinauszuwachsen und Dich dem Ungewissen hinzugeben, ist eine wundervolle Basis, durch die ganz Vieles möglich wird.
Ich hatte früher kein Vertrauen in mich. Dass ich Fähigkeiten habe, war mir nicht bewusst. Inzwischen weiß ich, dass ich mich nicht wahrgenommen habe. Kennst Du das auch? Wenn ja, dann bist Du sicherlich auch sehr froh, dass diese Zeit vorüber ist und Du auf Dich aufmerksam geworden bist.
Fühlst Du auch das Vertrauen, dass immer jemand für Dich da ist?
Diese Form des Vertrauens schenkt Geborgenheit, Halt und Sicherheit. Auch diese Form des Vertrauens war mir früher fremd. Ich fühlte mich allein, abgeschnitten, isoliert, ungeliebt und ausgegrenzt. Genau so bin ich mit mir umgegangen – unbewusst. Ich habe mich von meinen Wünschen abgeschnitten. Mich von meinen Mitmenschen isoliert und dadurch ausgegrenzt. Und geliebt habe ich mich nicht.
Bewusst wäre ich niemals so mit mir umgegangen. Ich hatte nicht gelernt, mich selbst mit Aufmerksamkeit zu beschenken und meine Bedürfnisse ernst zu nehmen. Inzwischen ist es anders. Ich lerne mich immer besser kennen und habe verinnerlicht, dass es wichtig ist, dass ich mich selbst mit Aufmerksamkeit beschenke.
Dadurch, dass ich mich mit Aufmerksamkeit beschenke, bin ich auch wach geworden für die Art und Weise wie ich wirke und wodurch ich was bewirke. Hast Du Dir schon mal die Frage gestellt, was Du in Deinem Leben bewirken und wobei Du mithelfen willst? Wie möchtest Du Dich fühlen, wenn Dein Lebenslichtlein ausgeht? Worauf möchtest Du zurückblicken?
Die Antworten auf diese Fragen machen mir bewusst, dass ich das, worauf ich zurückblicken möchte, wenn mein Lebenslichtlein ausgeht, nicht allein schaffen kann. Genauso wenig habe ich bisher alles alleine geschafft. Ganz gleich, ob wir (Du und ich) das Vertrauen haben, dass immer jemand da ist, oder nicht, wir sind ein Teil von etwas Größerem und damit eingebunden in etwas Größeres.
Nehmen wir mal an, ein Mensch ist sich nicht bewusst, dass immer jemand da ist, der ihn unterstützt bzw. ihm hilft. Wie würde dieser Mensch an seine Brötchen kommen? Wo würde er arbeiten. Würde er in den Genuss einer wärmenden Dusche kommen? Kann er sich Geld aus dem Bankautomaten holen? Womit würde sich dieser Mensch unterhalten?
Spürst Du es, ganz gleich, ob wir Menschen das Vertrauen haben, dass immer jemand da ist, es ist eine Tatsache, dass immer jemand da ist, der uns hilft.
Auch Deine Seele ist immer für Dich da
Und nicht nur Deine Seele begleitet Dich auf Schritt und Tritt. Es gibt viele Wesen der geistigen Welt, die Dich begleiten. Wenn es Dir gelingt, in diese Tatsache zu vertrauen, dann bist Du nie mehr alleine, ganz gleich, was um Dich herum geschieht. Weißt Du, dass die Wesen aus der geistigen Welt Dir nur dann helfen dürfen, wenn Du sie darum bittest? Wenn Du sie nicht darum bittest, dann sind um Dich herum „arbeitslose“ Engel. Sie können nichts für Dich tun.
Wenn Du es nicht gewohnt bist, um Hilfe zu bitten, dann ist es erst einmal ungewohnt, Deine Wünsche zu äußern. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich musste es mir erst einmal ganz bewusst erlauben, um Hilfe zu bitten.
Bei einem Spaziergang ist mir bewusst geworden, dass ich nicht um Hilfe bitten mochte, weil ich niemandem zur Last fallen wollte. Das ist einerseits ja achtungsvoll, doch woher wollte ich wissen, dass ich anderen zur Last falle?
Die ersten Male, als ich um Hilfe gebeten habe, habe ich mich gewunden wie ein Wurm. Doch mit der Zeit ging es immer leichter. Trotzdem bitte ich nicht leichtfertig um Hilfe, denn ich weiß, dass mir andere ihre Zeit und auch ihre Aufmerksamkeit schenken. Wenn ich um Hilfe bitte, dann empfinde ich Dankbarkeit und auch Wertschätzung für die Helfenden. Dadurch entsteht ein Miteinander, das auf Achtung, Wertschätzung und Respekt basiert. Genau das ist es, was ich liebe.
Hast Du die 3. Facette des Vertrauens auch schon oft erlebt?
Damit meine ich das Vertrauen, dass es wieder gut wird. Auch das habe ich unendlich viele Male erlebt. Wenn meine Kinder krank waren und wieder gesund wurden. Wenn mal kein Geld mehr auf dem Konto war und kurze Zeit später wieder etwas drauf war. Wenn ich in einer Situation war, die für mich im ersten Moment ausweglos erschien und plötzlich eine Lösung auftauchte, mit der ich nicht gerechnet hätte. Von der ich gar nicht wusste, dass es sie gibt.
Hast Du das Vertrauen, dass alles wieder gut wird? Glaubst Du daran, dass die Kraft, die die Blumen wachsen und die Herzen schlagen lässt, es gut mit Dir meint? Dass sie Dich beschützt und behütet?
Hast Du gerne Märchen gelesen?
In den Märchen wird nach einem grausamen, traurigen, brutalen und schmerzvollen Mittelteil alles wieder gut. Auch in vielen Spielfilmen wird am Ende alles gut. Ist Dir bewusst, dass Märchen und auch Filme das Vertrauen stärken können, dass alles wieder gut wird?
Aber was ist mit Menschen, die dieses Vertrauen nicht haben? Sie werden unsicher und/oder ängstlich. Ihnen fehlt es an Kraft, Stabilität und Freude. Um Vertrauen entwickeln zu können, brauchen wir das Erleben, dass wir Herausforderungen meistern können. Wir werden vom Leben eingeladen, über uns hinauszuwachsen.
Während wir über uns und unsere Grenzen hinauswachsen, reifen wir auf inneren Ebenen. Wir werden stabiler, sicherer, mutiger und spüren zunehmend mehr Leichtigkeit. Vorausgesetzt wir nehmen wahr, dass wir es sind, die diese Taten vollbringen. Dadurch, dass wir uns wohler fühlen, dehnen wir unser Vertrauen aus.
Wichtig ist es, dass wir Menschen spüren, dass wir wirkliche Herausforderungen meistern müssen. Wenn wir uns nur vorstellen, dass wir etwas geschafft haben, dann dehnt sich unser Vertrauen nicht aus.
Glaubst Du, dass das Leben heutzutage stressiger ist als früher? Ich glaube, dass es die Herausforderungen immer gab, dass allerdings durch Social Media die Menschen immer scheuer werden und dadurch an Stabilität verlieren. Einem scheuen Menschen fehlt das Vertrauen, dass…
1. er alles schaffen kann, wozu das Leben ihn einlädt,
2. es immer jemanden gibt, der ihm hilft, wenn er darum bittet, und
3. dass es immer eine Lösung gibt, wodurch alles wieder gut wird.
Ich wünsche Dir, dass Dein Vertrauen in Dich und in das Leben grenzenlos ist. Dass Du Dich auch in Momenten der Unsicherheit sicher fühlst, und dass Du Stabilität empfindest, auch wenn der Wind des Lebens an Dir rüttelt.
Von Herzen
Deine Martina Eyth
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