Im Ranking um den beliebtesten Monat wird der November sicher nie unter die ersten Plätze kommen.
Denn "beliebt" und "November" sind zwei Worte, die nicht zusammen passen.
Der November wird als grau, trüb und deprimierend bezeichnet.
Warum eigentlich?
Die Natur arbeitet lediglich, wie immer, mit ihren Mitteln, der Jahreszeit angepasst.
Ich finde es jedes Jahr faszinierend, wie leuchtend gelbe Blätter langsam zu Boden gleiten.
Getragen von einem Windhauch.
Sie tanzen mal langsamer, mal schneller.
Die nächste Windböe peitscht sie über die Strasse, treibt sie in Wirbeln vor sich her und sammelt sie zu kleinen Haufen an.
Nur um sie im nächsten Moment wieder zu zerstreuen.
Viele Bäume sind schon kahl oder sehr blattarm.
Die Regentropfen klopfen an mein Fenster, der Herbststurm läßt ihnen keine andere Wahl.
Fützen bilden sich auf der Straße, in denen die Kinder und der Regen hüpfen.
In diesem Jahr gibt der November sich sehr viel Mühe uns zu erfreuen.
Der morgendliche Nebel wird nach und nach von goldenen Sonnenstrahlen durchbrochen, bis das leuchtende Blau den Himmel vollkommen ausmalt.
Wunderschön!
Die Tiere werden wieder zutraulicher.
Vögel kommen erneut an das Futterhäuschen.
Meine Meisen fordern das Futter reglerecht ein, in dem sie so lange auf und vor dem Häuschen herumturnen, bis ich gecheckt habe, was Sache ist.
Selbst ein gar nicht so scheues Rotkehlchen hat mich bereits besucht.
Es schaute mich keck und aufmerksam an.
Was für ein zauberhaftes Geschöpf!
Wenn wir den November im natürlichen Rhythmus des Jahres sehen, im Werden und Vergehen, und unsere Aufmerksamkeit auf die schönen Momente lenken, dann verliert auch der November seinen Schrecken.
Denn egal, wie wir den November wahrnehmen, er ist da und er bleibt so lange da bis er vom Dezember abgelöst wird.
Also... gemütlich einkuscheln, Tee trinken und ein schönes Buch lesen.
Oder aus dem Festern gucken und sich am Schauspiel der Natur erfreuen.
Happy November!