Was ist Glück?
„Glück kommt selten allein“ Zitat Eckart von Hirschhausen
Wir Menschen scheinen ständig auf der Suche nach dem Glück zu sein, neigen dazu, dem Glück nachzujagen. Wollen glücklich leben, eine glückliche Beziehung, glückliche Kinder, Glück im Job. Was aber ist „Glück“ genau?
Im Grunde lässt sich Glück nur in Momenten erleben. In kleinen oder großen Glücksmomenten, die einen innehalten lassen, die einen ganz in die Gegenwart bringen. Jetzt ist so. Jetzt, in diesem Augenblick. In dem Moment, wo wir versuchen, den Glücksmoment zu halten, entschwindet er. In dem Moment, wo wir zusammen mit dem Glücksgefühl die Angst wahrnehmen, es könne nicht von Dauer sein, zerrinnt es bereits, wie Sand in der festhaltenden Hand. Glück ist also etwas, das zu uns kommt, freiwillig, unvorhergesehen, wie ein Schmetterling, der sich auf unseren Arm setzt, leicht mit seinen zarten, bunten Flügeln wippend, und so lange verweilt, wie er meint. Versuchen wir ihn zu greifen, flattert er davon.
Wenn wir einmal über unser Leben nachdenken, werden wir feststellen, dass wir es in wichtigen Momenten nachempfinden. Nicht in einer chronologischen Abfolge gleicher Zeitsequenzen, sondern in einer Perlenkette von Momenten – glückliche, schwere, lustige, traurige, unsichere, verzweifelte, erregende, ergreifende, beschämende, jubelnde, stille Momente. Wer von uns kennt diese Palette nicht?
Unser Leben hat offenbar mit keinem von uns vor, dass wir nur glücklich wären. Als mein erstes Kind geboren war, hielt ich es in den Armen und dachte mir: vielleicht schaffe ich es, dass es nie traurig ist, niemals krank, immer glücklich. Der Anfang war so frisch, alles war noch möglich. Aber schon beim ersten heftigen Niesen des Neugeborenen wurde mir bewusst, dass ich es vom Leben nicht abschotten können würde, und dass das Leben auch nicht so gedacht ist.
Sprechen wir beim „Glück“ von Momenten, die plötzlich da sind, in ihrer ganzen Intensität, so ist hingegen „Zufriedenheit“ ein Gut, das wir auf längere Sicht anstreben können. Zu“frieden“heit stellt sich ein, wenn wir mit uns in der Balance sind, gut für uns sorgen, wenn wir in Familie und Beruf, mit Freunden und unserem Umfeld im Reinen sind. Auch hier ist es so, dass Zufriedenheit und Ruhe uns finden, wenn wir ganz bei uns und ganz im Augenblick sind. Die einfachste Art, ganz im Hier und Jetzt zu sein, ist …. zu atmen. Langsam und ruhig zu atmen und nichts anderes zu tun, als auf seinen Atem zu lauschen. Dann gibt es keine Sorgen aus der Vergangenheit und keine Ängste bezüglich der Zukunft. Und vielleicht fühlen wir dann, in diesen Momenten der Ruhe und des Friedens, ein „Danke, dass ich bin.“ Auch das ist Glück. Ein stilles Glück.
Ihre Illa Knappik