Diese Textreihe des Aufgestiegenen Meisters EL Morya zeigt an einfachen Beispielen die natürlichen Bedürfnisse der Kinder der neuen Zeit auf. Dadurch wird dem Leser bewusst, wie er diese Kinder auf einfache und natürliche Art und Weise unterstützen kann.
Das magische Kind
Schau dir einmal ein kleines Kind an, das etwas beobachtet. Schau, wie es sich ganz und gar auf das konzentriert, was es betrachtet. Und spüre einmal, wie sehr das Kind mit dem Objekt seiner Beobachtung eins wird.
Da gibt es keine Trennung mehr, das Kind erfährt sich nicht als getrennt vom Objekt seiner Betrachtung. Es taucht ein in einen magischen Augenblick, der so lange dauert, wie es in der Betrachtung versunken ist. Es nimmt die Umwelt nicht mehr wahr, und doch ist es verbunden mit allem, was ist, da es mit dem Objekt seiner Betrachtung verschmilzt.
Es gibt somit nur das Sein von allem, was ist, in der Verbundenheit mit allem, was ist. Es ist der ursprüngliche Zustand des Seins, den Kinder noch sehr oft erleben, insbesondere dann, wenn sie ein Umfeld vorfinden, das ihnen den Raum gibt, in dieses ursprüngliche Sein einzutauchen, ohne sie immer wieder abzulenken von sich selbst und damit von diesem Einswerden mit allem, was ist.
In dem Augenblick, in dem ein Erwachsener das Kind anspricht, erlischt die Magie des Augenblicks, es sei denn, der Erwachsene nähert sich dem Kind ganz behutsam, ganz einfühlsam, ohne es aus seiner Verbundenheit zu reißen.
Und wenn der Erwachsene selbst in der Lage ist, sich weit zu öffnen für die Magie im Umfeld des Kindes, wird er selbst eintauchen können in dieses lange verlorene Paradies des Einsseins mit allem, was ist. Dann kann er dem Kind auf einer anderen, einer ursprünglichen Ebene begegnen, auf der Ebene der Seele, auf der Ebene des Seins.
Und nur auf dieser Ebene ist wahres Erkennen möglich. Nur auf dieser Ebene ist es dem Erwachsenen vergönnt, sich wieder anzuschließen an seine wunderbare Herzensweisheit, die die Dinge mit Liebe schaut und wahrnimmt, ohne Wertung, ohne Beurteilung, und die Zugang hat zu allem, was ist.
Nur so kann er sich wieder öffnen für sein wahres Potenzial, das ihm so lange verschlossen bleibt, wie er der Wertung und Beurteilung seines Verstandes erliegt.
Ein Kind, das eintaucht in die Magie des ursprünglichen Seins, wertet nicht, denn es ist eins mit allem Sein. Es ist offen für die wahre Begegnung mit allem, was ist, im Sein, das alles ist. Es ist offen für die wahre Herzensbegegnung, in der die Liebe fließen kann - ohne Beschränkung.