Die Kinder der neuen Zeit - Natürlichkeit.
Diese Textreihe des Aufgestiegenen Meisters EL Morya zeigt an einfachen Beispielen die natürlichen Bedürfnisse der Kinder der neuen Zeit auf. Dadurch wird dem Leser bewusst, wie er diese Kinder auf einfache und natürliche Art und Weise unterstützen kann.
Das natürliche Kind.
Schaut euch einmal kleine Kinder an, wie sie spielen, wie sie völlig vertieft sind in ihr Tun. Sie sind ganz und gar im Augenblick, sie leben im Moment mit all ihren Sinnen, all ihren Antennen, all ihrer Aufnahmefähigkeit. Sie bilden eine heile Welt für sich, eine Welt, in der alles im Augenblick stimmt, stimmig ist.
Sie sind im besten Fall eins mit sich und der Welt, sie fühlen keine Trennung von dem, was sie erleben. Ihr Verstand ist noch nicht so trainiert, um alles, was sie gemäß ihrer Intuition tun, in Frage zu stellen. Und so leben sie vollkommen im Hier und Jetzt.
Wenn ihr dann einmal in die Aura eines so in sein Spiel vertieften Kindes fühlt, so könnt ihr wahrnehmen, wie licht und leicht sich die Umgebung eines solchen Kindes anfühlt. Alles fließt, ist im Fluss und damit leicht.
Und dann stellt euch einmal vor, wie plötzlich ein hektischer, fast fremdgesteuerter Erwachsener dieses Kind aus seinem Spiel reißt, weil es „Zeit“ ist, etwas anderes zu tun, einen Termin einzuhalten, ein „Programm“ zu erfüllen. Ein solcher Erwachsener ist nicht in Verbindung mit sich selbst und kann daher den heiligen Raum, in dem dieses Kind sich befindet, nicht wahrnehmen und daher auch nicht achten.
Und so wird das Kind aus dieser Einheit mit sich selbst und seiner Umgebung gerissen, was sich energetisch wie ein Schockgeschehen auswirkt. Für einige Augenblicke ist das Kind völlig desorientiert, es findet keinen Bezug zu der neuen Situation,hat den Bezug zu seiner sicheren Spielsituation verloren und befindet sich daher in einem enormen Stressgeschehen.
Und genau wie in jeder anderen Stresssituation kann es sein, dass es in eine Art innere Starre verfällt oder aggressiv wird oder das Stressgeschehen durch lautes Weinen zu einem gewissen Grad abreagiert. Durch das Schockgeschehen verliert es aber für einen Augenblick die Verbindung mit sich selbst, es steht im wahrsten Sinne des Wortes energetisch neben sich und kann nicht mehr angemessen auf die Belange seiner Umwelt reagieren.
Und der Erwachsene, der nicht in Verbindung mit sich selbst ist, stellt in seinem unverständlichen, für das Kind unberechenbaren Verhalten eine regelrechte Bedrohung dar. So hat das Kind nur noch eine Möglichkeit: Es zieht sich in sich selbst zurück, es zieht sozusagen sein Energiefeld auf einen kleinen Bereich zusammen, um möglichst viel der eigenen Energie dicht um sich zu haben und sich so wenigstens noch ein wenig geborgen und sicher fühlen zu können.
Wiederholen sich solche Ereignisse im Leben eines kleinen Kindes, so wird dieses Schockgeschehen energetisch in ihm verankert, es finden bestimmte synaptische Verknüpfungen in seinen Gehirnstrukturen statt, die mit der Zeit ein anderes Verhalten bewirken. Das Kind kann sich immer weniger sicher fühlen und sich immer weniger vertrauensvoll auf seine Umgebung im Hier und Jetzt einlassen.
Was das Kind in jedem Fall braucht, ist ein achtsames Herantreten des Erwachsenen, das dem Kind die Möglichkeit gibt, sich in seinem Tempo auf den Erwachsenen einzustellen und auf die jeweilige Situation. So kann es sich weiterhin vertrauensvoll der neuen Situation hingeben und sich mit seinem ganzen Sein auf das Neue einlassen.